Montag, 10. Januar 2005

Kommentar zur RTL-Sendung 05.01.2005

Kommentar zum RTL-Fernsehbeitrag vom 05.01.2005 zur Klage

Wenn man nur der Berichterstattung von RTL vom 05.01.2005 glaubt, hat man den Eindruck, hier gibt es „27 Rentner“, die etwas gegen 10.000 Arbeitsplätze haben und die ganze Bevölkerung von Leipzig jubelt, dass DHL hier her kommt?

Ich möchte Ihnen ein paar Hintergründe nennen, warum sich viele Menschen der Region mit dem Thema "Südbahn-Neubau" auseinandersetzen.
Wir sind nicht nur ein paar "Rentner"... es wohnen ca. 75.000 Menschen in der direkten Einflugschneise auf Leipziger und Hallenser Seite.
Schon über 1500 Menschen haben sich mit Ihrer Unterschrift für ein Nachtflugverbot ausgesprochen. Nun haben viele nicht die Mittel, um ihr Recht (den Ausbau /die wirkliche Belastung prüfen zu lassen) auch wirklich wahrzunehmen. Deswegen tun dies einige für die gesamten Betroffenen.

Das "Totschlagargument": evtl. 10.000 Arbeitsplätze- die Zahl ist überhaupt nicht hinterlegt!!! Ein Wirtschaftsgutachten "progtrans", vom Regierungspräsidium Leipzig in Auftrag gegeben, spricht von 1800 Arbeitsplätzen – ist Teil des Planfeststellungsbeschlusses.
Wieviele indirekte Arbeitsplätze entstehen kann heute niemand sagen, zumal wir nichts zu transportieren haben... Güter kommen per Schiene von Frankfurt, Automatisierung?
Dann ist da noch wichtig: in Brüssel bei DHL sind zur Zeit ca. 50% Teilzeit-Beschäftigte (ca. 15 Stunden wöchentlich), weil die Maschinen von 0.00 - 01.30 Uhr ankommen, umgeladen werden und ca. 04.00-05.30 Uhr wieder abfliegen.

Man will dieses Projekt, worum sich keine andere deutsche Stadt ernsthaft beworben hat!!!, mit diesem einzigen Argument ("Arbeitsplätze") hier in den neuen Bundesländern durchbringen.
... mal als Beispiel: als man die Nordbahn ausgebaut hat... sprach man auch von 4800 Arbeitsplätzen... jetzt sind es nicht mal die Hälfte und rechnen Sie bitte auch die Steuermittel mit, die der Ausbau kosten würde. Dafür könnten auch andere Arbeitsplätze entstehen.
Wir sind nicht gegen subventionierte Arbeitsplätze. Laut Ministerpräsident Hr. Milbradt (Quelle:LVZ) stehen die Investoren in Sachsen ja Schlange:

650 Investoren mit einen Gesamtvolumen von 2 Mrd. €, die gefördert werden möchten, da muss es nicht dieses Projekt sein, was den Menschen die Gesundheit, Lebensqualität und Altersvorsorge raubt.

DHL will nur nach Leipzig-- wegen der 30 Jahre Garantie!!! (es gibt kaum noch Flughäfen, die nachts immer angeflogen werden dürfen und die Politiker sind nur dafür, weil sie Gesellschafter des Flughafens (Land/Stadt) sind und die Kassen ja bekanntlich leer sind. Der Flughafen ist sowieso schon zu groß ist und fährt zur Zeit Defizite ein.

Die Frage noch: Warum wollen Brüsseler Politiker DHL ziehen lassen und sagen: "die Bevölkerung muss geschützt werden" ?... obwohl nur halb so viel Flugbewegungen zur Zeit statt finden, wie man in Leipzig plant? Das macht uns wirklich Angst, aber mit "Arbeitsplätzen" kann man jeden Widerstand brechen und viele die dagegen sind, ducken sich auch jetzt noch, wollen keine "Arbeitsplatzvernichter" sein. Das sind wir auch nicht!

Ich wünsche mir, dass die Diskussion so verläuft, dass wirklich abgewägt wird, zwischen Interessen der Betroffenen ("wirklicher Belastung"), den wirklichen Kosten/Nutzen und den Arbeitsplätzen. Das wird wie in vielen anderen Fällen nun vor dem Bundesverwaltungsgericht entschieden und das ist, so denke ich, eine völlig legitime Sache.



Andreas Kante / Vorsitzender/ IG Nachtflugverbot Leipzig/Halle e.V.
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Nachtflugverbot Flughafen Leipzig Halle

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